Kammerpräsident Dr. Wolfgang Schmiedel (links) verlieh die Ewald-Harndt-Medaille der Zahnärztekammer Berlin an Dr. Imke Kaschke MPH und an Dr. Christoph Hils, Gratulant war nicht zuletzt FDP-Gesundheitspolitiker Detlef Parr (rechts), der sich im Bundestag für das Projekt zur Optimierung der Mundgesundheit in Heimen lebender Erwachsenen mit Behinderungen stark engagiert hat
Preisträgerin 2012 Dr. Imke Kaschke MPH zusammen mit Dr. Wolfgang Schmiedel
Preisträger 2012 Dr. Christoph Hils, Hildesheim
21.02.2012Verleihung der Ewald-Harndt-Medaillen 2012
Preisträger: Dr. Imke Kaschke MPH und Dr. Christoph Hils
Manches eint die beiden Preisträger der Ewald-Harndt-Medaille der Zahnärztekammer Berlin im Jahr 2012, wie bei der Auszeichnung am 17. Februar 2012 im Rahmen des Berliner Zahnärztetages deutlich wurde: Laudator Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, schilderte nicht nur die fachliche Vita und das herausragende Engagement der beiden Preisträger, sondern betonte auch ein verbindendes Persönlichkeits-Merkmal, dass einem erfolgreichem Einsatz auf der unsicheren Bühne sozialen Engagements offenkundig sehr dienlich ist: ausreichend Beharrlichkeit, bis hin zu Hartnäckigkeit. Dass auch dies bisweilen nicht reicht, um erfolgreich widerspenstige dicke Bretter zu bohren mit dem Ziel, mehr Hilfe für die Schwachen in unserer Gesellschaft zu erreichen, wurde besonders in der Laudatio auf Dr. Imke Kaschke deutlich, die insbesondere für ihren herausragenden Einsatz zur Verbesserung der mundgesundheitlichen Situation von Erwachsenen mit Behinderungen in Pflegeeinrichtungen geehrt wurde: „Es ist auch Ihrer unwiderstehlichen Art aus Offenheit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit, ihrer tiefen, glaubwürdigen und bewundernswerten Nächstenliebe – und ihrem bisweilen sympathisch wütenden Eintreten für hilfsbedürftige Menschen zuzuschreiben“, so Dr. Schmiedel, „dass wir damals vom Berliner Senat die Gelder erhielten, die so dringend von eben jenen Menschen benötigt wurden!“ Das Projekt selbst, das immer wieder von auslaufender finanzieller Unterstützung bedroht ist, hat nicht zuletzt bei zwei sehr erfolgreichen Parlamentarischen Abenden für positive Aufmerksamkeit der Bundespolitik gesorgt, die derzeit an einer gesicherten Finanzierung arbeitet. Das gesellschaftliche Engagement, besonders für alte und behinderte Menschen, hat auf dem zurückliegenden Neujahrsempfang der Bundeszahnärztekammer zu ausdrücklichem Lob der gesundheitspolitischen Repräsentanten aller Bundestagsfraktionen für den zahnärztlichen Berufsstand geführt. Dr. Kaschke MPH, bis 2011 über fünf Jahre stellvertretende Vorsitzende des Berliner Hilfswerks Zahnmedizin, hat viel publiziert zum Thema Zahnheilkunde, Behinderungen und Prävention und ist, nach ihrem erfolgreichen Abschluss des Studiengangs in Public Health, mittlerweile hauptamtliche Leiterin des Gesundheitsprogramms „Healthy Athletes“ bei „Special Olympics Deutschland.“
Diese Tätigkeit ist eine weitere Brücke, die die beiden diesjährigen Ewald-Harndt-Medaillen-Preisträger verbindet: Der Hildesheimer Zahnarzt Dr. Christoph Hils hat 2004 den Weg zu den „Special Olympics“ gefunden, wie Laudator Dr. Schmiedel berichtete, und ein eigenes Programm zur Verbesserung der Mundgesundheit der Akteure entwickelt. „Während es bei den Paralympics um Sportler mit körperlichen Behinderungen geht, ist ‚Special Olympics’ eine Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, gegründet 1968 in den USA von Eunice Kennedy-Shriver.“ Ziel der regionalen und nationalen Sommer- und Winterspiele mit ganzjährigem Sporttraining sind Zugangs- und Wahlmöglichkeiten mit Blick auf eine Vielzahl von Sportarten, und nicht zuletzt – bedingt durch die eindrucksvollen Wettbewerbe – eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dr. Hils hat die Konzeption und Organisation des Bereiches „Special Smiles“ übernommen und innerhalb der Special Olympics damit das Thema Förderung der Mundgesundheit fest etabliert. Dr. Schmiedels Resümee mit Blick auf die beiden aktuellen Preisträger: „Unsere Gesellschaft wäre ärmer, wenn es nicht solche Menschen wie unsere Kollegin Dr. Kaschke und unseren Kollegen Dr. Hils gäbe, die bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne des Wortes vorleben und andere zum Mithelfen anspornen! Es ist mir eine große Freude und Ehre, sie heute auszeichnen zu dürfen.“