31.08.2023

Sparpolitik der Bundesregierung gefährdet die zahnärztliche Versorgung

Berliner Zahnärzteschaft unterstützt Protest des Verbands medizinischer Fachberufe am 8. September in Berlin

Die Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin und die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin unterstützen die Demonstration des Verbands medizinischer Fachberufe e. V. (VmF) am 8. September 2023 in Berlin. Ab 13 Uhr protestieren (Zahn-)Ärztinnen und -Ärzte gemeinsam mit Zahnmedizinischen und Medizinischen Fachangestellten vor dem Brandenburger Tor, um die Politik auf die dramatischen Missstände im ambulanten Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.

„Mit den neuen Spargesetzen der Bundesregierung und der darin festgeschriebenen Budgetierung zahnmedizinischer Leistungen wird unser Gesundheitssystem zu Lasten der Patientenversorgung kaputtgespart“, erläutert Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der ZÄK Berlin. „Die Lage ist sehr ernst. Wenn die Budgetierung und die damit nicht vollumfängliche Vergütung erbrachter zahnmedizinischer Leistungen nicht schnell gestoppt wird, droht ein Praxissterben und Patientinnen und Patienten müssen mit langen Wartezeiten rechnen.“

„Was muss noch passieren, damit die Politik begreift, dass es so nicht weitergeht? Die derzeitigen Rahmenbedingungen für Praxen sind existenzgefährdend und betreffen nicht nur die Patientinnen und Patienten und die Zahnärzteschaft“, ergänzt Zahnärztin Barbara Plaster, Vizepräsidentin der ZÄK Berlin. „Alle Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) sind leider genauso involviert. Schon jetzt sind viele Praxen durch Inflation, hohe Energiekosten, nicht mehr kostendeckenden Kassenvergütungen sowie Fachkräftemangel am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Die neu hinzugekommenen Spargesetze machen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Lohnniveaus von ZFA nun endgültig unmöglich und lassen viele Fachkräfte in andere Berufe abwandern.“

Dr. Jana Lo Scalzo, stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der KZV Berlin: „Mit ihrer kurzsichtigen Kostendämpfungspolitik hat die Bundesregierung nicht nur die Mittel für zahnärztliche Leistungen seit 2023 durch eine strikte Budgetierung begrenzt und damit die erforderlichen Finanzmittel für die dringend notwendige und erst im Juli 2021 in den GKV-Leistungskatalog aufgenommene präventionsorientierte Parodontitistherapie entzogen. Zugleich wird den Praxen durch die aktuellen Einsparungen jegliche Planungssicherheit genommen, was letztlich zu einer direkten Gefährdung für die flächendeckende zahnärztliche Patientenversorgung vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen in Deutschland führt. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten fahrlässig aufs Spiel gesetzt wird. Nur wenn wir gemeinsam mit unseren Praxisteams gegen diese verantwortungslose Gesundheitspolitik ‚Zähne zeigen‘, haben wir eine Chance, dass die Budgetierung wieder zurückgenommen wird – mit dem Ergebnis, eine auf das Patientenwohl fokussierte Versorgung langfristig zu erhalten und die Arbeit unserer Praxisteams angemessen vergüten zu können.“

 

Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de