Kooperationspraxen gesucht
Clearingstelle
Möchten Sie mit der Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen zusammenarbeiten? Bei unversicherten Menschen ist der Bedarf an zahnärztlicher Versorgung besonders hoch. Die Behandlung in gut ausgestatteten Zahnarztpraxen kann die Versorgungssituation der Ratsuchenden schnell verbessern. Die Clearingstelle der Berliner Stadtmission freut sich daher auf die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten in Berlin.
In Deutschland gibt es seit 2009 die allgemeine Krankenversicherungspflicht. Trotzdem leben hier viele Menschen ohne oder mit unzureichendem Versicherungsschutz. Insbesondere ehemalige Selbstständige, Personen aus Staaten der Europäischen Union, die sich in keiner Wohnung anmelden können, sowie Personen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus sind betroffen. Für sie ist der Zugang zu medizinischen Leistungen und Behandlungen schwierig.
Die gesundheitliche Versorgung von nicht krankenversicherten Menschen erfolgt derzeit größtenteils außerhalb des Regelsystems. Die zumeist ehrenamtlich organisierten Anlaufstellen sind bundesweit unterschiedlich verteilt. Ob es, wie in Berlin, öffentlich finanzierte Anlaufstellen gibt, hängt vom jeweiligen Bundesland oder der Stadt ab. Die Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen der Berliner Stadtmission gibt es seit Oktober 2018. Sie wird durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege finanziert. Ein mehrsprachiges Team aus Sozialarbeitenden und Juristen bietet Betroffenen in Berlin vertrauliche und kostenlose Beratungen an. Ziel ist es, den Zugang zur Regelversorgung herzustellen. Kann bei Krankheit und Behandlungsbedarf kein Anspruch gegenüber einem Kostenträger hergestellt werden, wird die notwendige medizinische Behandlung bei kooperierenden Praxen durch ein Team medizinischer Fachangestellter in die Wege geleitet. Das Leistungsspektrum ist dabei begrenzt auf die Behandlungsmöglichkeiten nach §§ 4 und 6 Asylbewerberleistungsgesetz. Das bedeutet planbare Versorgung bei
- akuten Erkrankungen,
- Schmerzzuständen,
- chronischen Erkrankungen,
die unversorgt zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen würden. Diese können durch die Clearingstelle übernommen werden. Eine Versorgung mit Zahnersatz erfolgt, soweit dies im Einzelfall aus medizinischen Gründen unaufschiebbar ist. Erbrachte Leistungen werden zum 1,0-fachen Satz GOÄ/GOZÄ bzw. DRG übernommen. Ein Vertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin ermöglicht bisher die freie Arztwahl für die hausärztliche Versorgung. Für die fachärztliche Versorgung von unversicherten Patientinnen und Patienten vermittelt die Clearingstelle an ein Netzwerk kooperierender Praxen, Medizinischer Versorgungszentren und Krankenhäusern mit angegliederten Fachambulanzen.
An einer Kooperation interessierte Zahnärztinnen und Zahnärzte können gerne direkt mit der Clearingstellen-Leiterin Kontakt aufnehmen:
Louise Zwirner
zwirner(at)berliner-stadtmission.de