22. Berliner Zahnärztetag

22. Berliner Zahnärztetag

14.01.2008

22. Berliner Zahnärztetag am 8. / 9. Februar 2008 im ICC / Berlin: Fortbildung: Prothetik / Ewald-Harndt-Medaille: Posthum an Zahnarzt Otto Berger

Presseinformation der Zahnärztekammer Berlin vom 14. Januar 2008

Fortbildung: Bewusst „Prothetik“ im Zentrum – Zahnersatz individueller denn je
Der Wandel in der Zahnheilkunde hin zu Prävention und Früherkennung hat den Zahnersatz und damit das Fach-Thema „Prothetik“ etwas aus dem Blickfeld geschoben: Vor allem anderen geht es den Zahnärzten heute um die Vorbeugung von Zahn- und Munderkrankungen. Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin: „Die Zahnärzte haben mit ihrem Präventionsengagement Beachtliches für ihre Patienten geleistet: Der Zeitpunkt, zu dem Patienten Kronen und Prothesen benötigen, hat sich immer weiter in das höhere Lebensalter verschoben, man lebt heute immer länger mit den eigenen gesunden Zähnen.“ Das allerdings ist gleichzeitig eine der großen Herausforderungen, vor denen die Zahnärzte heute ebenso stehen wie ihre Patienten: Patienten werden immer älter und die unterschiedlichen Anforderungen an Zahnersatz sind enorm. Die Prothetik ist heute individueller denn je, die Vielfalt der fachlichen Möglichkeiten ist fast schon unübersichtlich, und das Preisspektrum reicht von fast zuzahlungsfrei bis hin zur Kleinwagenklasse.

Auch gesundheitspolitisch ist im Bereich Zahnersatz in den letzten Jahren viel passiert. Dr. Schmiedel: „Die Festzuschussregelung macht die Patientenversorgung gerechter. Alle bekommen den gleichen festen Zuschuss – und alle müssen selber zuzahlen, wenn sie höhere Qualitäts- oder Optikstandards haben wollen. Das ist auch hinsichtlich finanziell schwacher Patienten gerechter als früher, denn manches, wofür früher eine Eigenleistung fällig war, ist heute sogar fast gänzlich zuzahlungsfrei.“

Die Anforderungen sowohl der Zahnärzte als auch der Patienten an Zahnersatz sind deutlich gestiegen. Dr. Schmiedel: „Unsere Aufgabe lautet: unsichtbar und unspürbar und lange haltbar – dazu kommen noch fachliche Aspekte wie Verbesserung der Funktion, Beachtung der Biologie, Erhaltung von Kieferknochen und Gewebe und Verhinderung weiterer Mundgesundheitsschäden.“ Bei verlorener Kaukraft sei das anders als bei verlorener Sehkraft: „Eine Brille, letztlich ein ‚Seh-Ersatz’, ist zum In-Attribut mit Markenzeichen geworden. Zahnersatz dagegen gehört in die ‚geheime Ecke’ der Patienten. Dieser Bereich der „Intimsphäre“ verlangt von uns Zahnärzten neben dem fachlichen Können auch viel Einfühlungsvermögen.“ Der Aspekt „Psychosomatik“ ist bewusst Teil des Zahnärztetag-Programms.

Der 22. Berliner Zahnärztetag präsentiert betont „Top-Leistungen in der Prothetik“ und zeigt „das Beste, was heute in der Praxis machbar ist – hier sollen die Zahnärzte gebündelt sehen, was heute auf hohem Level leistbar ist und sich mit dem bedienen, was sie für die eigene Praxis übernehmen wollen“ so Prof. Dr. Klaus Lange/Charité, einer der beiden wissenschaftlichen Leiter des Zahnärztetages. „Wir wollen nicht das Gängige vorstellen und verbessern, sondern Vorbilder zeigen und Lust darauf machen, in dieser Liga mitzuspielen.“

Ewald-Harndt-Medaille 2008:
Verleihung posthum an den Berliner Zahnarzt Otto Berger (1900 – 1985)

Am 8. Februar um 12 Uhr wird im Rahmen der Eröffnung des Berliner Zahnärztetages die Ewaldt-Harndt-Medaille der Zahnärztekammer Berlin für besondere Verdienste in der Zahnheilkunde überreicht – in diesem Jahr posthum an den Zahnarzt Otto Berger, der u.a. seinem jüdischen Kollegen Fedor Bruck geholfen hat, der Verfolgung zu entgehen. Als „Treppenwitz der Geschichte“ gilt, dass Fedor Bruck schließlich derjenige Zahnarzt wurde, der den Tod Hitlers durch Identifizierung seines Gebisses bestätigte.

Für Rückfragen: Pressestelle der Berliner Zahnärzte, Birgit Dohlus,
T: 030 / 3082 4682, info@zahndienst.de
Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de