Kammerpräsident Dr. Wolfgang Schmiedel

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Dr. Wolfgang Schmiedel

Dr. Dr. Jürgen Weitkamp

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Dr. Jörg-Peter Husemann

Dr. Jörg-Peter Husemann

12.02.2008

22. Berliner Zahnärztetag: Erfolge der Einigkeit - und Gefahr der Zersplitterung

Presseinformation der Zahnärztekammer Berlin vom 12. Februar 2008   Eindrücklich machten die Grußwortredner anlässlich der Eröffnung des 22. Berliner Zahnärztetages am 8. Februar 2008 im ICC / Berlin deutlich, welche großen Leistungen der Berufsstand bringen kann, wenn er sich miteinander verbündet – und welche Risiken drohen, wenn er sich zersplittert.

Eindrücklich machten die Grußwortredner anlässlich der Eröffnung des 22. Berliner Zahnärztetages am 8. Februar 2008 im ICC / Berlin deutlich, welche großen Leistungen der Berufsstand bringen kann, wenn er sich miteinander verbündet – und welche Risiken drohen, wenn er sich zersplittert.

Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, machte aus seinem Grußwort ein berufspolitisches Grundsatzstatement und verband dies - unter großem Applaus der Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung - mit einem Appell an seine Kollegen: „Die standespolitischen Grabenkämpfe und die unsinnige und lähmende Beschäftigung mit uns selbst mögen endlich der Vergangenheit angehören!“ Es sei überall da, wo die Zahnärzteschaft an einem Strick gezogen habe, Enormes geleistet worden: Die BZÄK habe es geschafft, trotz der ihr zugedachten passiven Position bei der Gebührengesetzgebung einen aktiven Part einzunehmen. Der Politik sowie der ganzen Öffentlichkeit sei gezeigt worden, dass der Berufsstand sich selbst eine ebenso fachlich fundierte wie gesellschaftlich faire Honorarordnung geben kann. Es sei der „gradlinigen, beharrlichen und strategisch außerordentlich klugen Vorgehensweise“ der BZÄK und ihres Senats für Gebührenrecht zu verdanken, dass inzwischen ein Konzept auf dem Tisch liege, welches ein „auch betriebswirtschaftlich profundes Gegengewicht“ darstelle zu dem „aus dem Hut gezauberten Regelwerk des Gesetzgebers“.

Als großer Erfolg des „gebündelten Miteinanders“ der Zahnärzteschaft unter der dankenswerten Initiative des langjährigen DGZMK-Präsidenten Professor Georg Meyer sei auch zu werten, dass die Zahnmedizin heute als interdisziplinäres Gebiet gelte und eine stabile Rolle in der Medizin behaupte: „Die Rückbesinnung auf den Zahn-„Arzt“ und verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit sind ein großer Gewinn für unsere Patienten und nicht zuletzt für uns Zahnärzte selbst.“ Dies zeige, welche enormen Veränderungen der Berufsstand in vergleichsweise kurzer Zeit mit eigener Kraft bewältigen könne, wenn sich die Zahnärzteschaft nicht selbst durch Partikularinteressen auseinander dividieren würde. Derzeit sei das Aufgabenpaket der Berufspolitik dick gepackt, auf der Agenda stehe die Erhaltung der Freiberuflichkeit auch mit Blick auf hereindrängende Entwicklungen aus Europa, die Abwehr der politisch angelegten Zerstörung der Selbstverwaltung, die Chancen und auch Risiken neuer Versorgungsstrukturen und nicht zuletzt das Themen-Doppel Hochschulstudium und Bologna-Prozess.

Auch BZÄK-Präsident Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, der im Übrigen den Berliner Körperschaften und dem Kongressveranstalter Quintessenz-Verlag seine Anerkennung für die inzwischen 22-jährige Tradition dieses Fortbildungskongresses aussprach, unterstützte in seinem Grußwort die berufspolitische Linie des Berliner Kammerpräsidenten. Dr. Schmiedel habe hier klare Worte gewählt, er sei auch im Bundesvorstand für seine klare Sprache, Offenheit und Beharrlichkeit bekannt - das mache es seinen Mitstreitern im BZÄK-Vorstand nicht immer leicht, der Berufsstand brauche aber solchen kämpferischen Impetus, um den Bedrohungen durch die Gesundheitspolitik widerstehen zu können. Dr. Dr. Weitkamp bezeichnete die BZÄK als eine Organisation, die zu einem aktiven „Player“ im Gesundheitswesen geworden sei, statt in passiver Reaktion zu verharren, die BZÄK sei „gefordert, aber auch gut aufgestellt“. Dr. Weitkamp warnte ebenso wie Dr. Schmiedel vor einer Zersplitterung des Berufsstandes, der es den politischen Gegnern erleichtere, die Zahnärzteschaft zu schwächen.

Auch Dr. Jörg-Peter Husemann, Vorstandsvorsitzender der KZV Berlin, übermittelte die Erfolge, die durch Einigkeit erreicht worden seien: Mit dem Vollzug des Systemwandels hin zu den befundorientierten Festzuschüssen sei sowohl gelungen, den Patienten die Vorteile modernen Zahnersatzes inklusive eines Kassen-Zuschusses zu ermöglichen, als auch den Zahnersatz aus den Zwängen der Budgetierung zu befreien. Dr. Husemann: „Mit anderen Worten: Hier ist die eierlegende Wollmilchsau tatsächlich einmal Wirklichkeit geworden“. Mit Blick auf das wissenschaftliche Tagungsthema des 22 Berliner Zahnärztetages wies er darauf hin, dass der Berufsstand noch einige Aufgaben zu bewältigen habe. Mit dem Kongreß-Schwerpunkt „Prothetik“ sei ein Gebiet gewählt, mit dem die Zahnärzte nach wie vor „einen ebenso wichtigen wie großen Teil ihrer Tätigkeit verbringen“. Zwar sei in den letzten Jahren erfolgreich die Prävention in den Vordergrund gerückt worden - der Lebensabschnitt, während dessen die Patienten Zahnersatz tragen müssen, habe sich aber nicht verringert. Zusätzlich bedingt durch Prophylaxe, PZR und besseres Know-how in der Parodontologie gebe es bereits derzeit und auch in Zukunft viel mehr festsitzenden Zahnersatz, so Husemann.
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