Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin
03.10.2008Leitartikel MBZ
MBZ 10-2008
Zahlenspiele…
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in Kürze wird die Zahnärztekammer Berlin ihr 5000. Mitglied begrüßen können, eine Zahl, über die es nachzudenken gilt!
Zum einen, weil damit erneut ins Bewusstsein gerufen wird, dass Berlin innerhalb Deutschlands die Stadt mit der höchsten Zahnarztdichte ist. Über die damit verbundenen Verteilungskämpfe habe ich bereits an anderer Stelle berichtet. Es wachsen aber auch die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zahnärztekammer, an die Geschäftsführung und an den Vorstand, denn all unsere fünftausend Berliner Kolleginnen und Kollegen haben das gute Recht, die vielfältigen Dienstleistungsangebote ihrer Kammer in gleichem Maße uneingeschränkt in Anspruch zu nehmen. Zu den Kernaufgaben der zahnärztlichen Selbstverwaltung gehört dabei in erster Linie die Verteidigung der freiberuflichen Tätigkeit jeder Kollegin und jedes Kollegen, fußend auf der für den gesamten Berufsstand uns selbst gegebenen Berufsordnung.
Darüber hinaus sieht es die Zahnärztekammer als ihre vornehmste Pflicht an, die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (Medizinproduktegesetz, Hygiene- und Röntgenverordnung, Qualitätsmanagement u.v.a.m.) für die Kollegenschaft so akzeptabel, unbürokratisch und kostengünstig wie möglich zu gestalten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dies machbar ist, und es ist allen in der Berliner Zahnärztekammer haupt- und ehrenamtlich Tätigen zu verdanken, dass oftmals Schlimmeres verhindert werden konnte.
Die Berliner Zahnärztekammer ist als Ihr verlässlicher Partner und Berater bei Fragen der täglichen Berufsausübung sowie der Fort- und Weiterbildung inzwischen auch finanziell gut aufgestellt. Die konsequent sparsame Haushaltsführung des amtierenden Vorstandes hat es trotz wachsender Aufgaben mittlerweile ermöglicht, in einem ersten Schritt die Pflichtbeiträge zunächst derjenigen Kolleginnen und Kollegen zu senken, die dauerhaft oder vorübergehend ohne zahnärztliche Berufausübung sind, weitere finanzielle Entlastungen für die gesamte Berliner Kollegenschaft sind bereits geplant.
Bei den Anfang November anstehenden Wahlen für die Delegiertenversammlung der Zahnärztekammer Berlin kommt es darauf an, dass unsere wichtige zahnärztliche Selbstverwaltung gestärkt aus diesen Wahlen hervorgeht. Auch wenn ich verstehen kann, dass die/der Eine oder Andere von Ihnen nach den teilweise diffamierenden und inhaltlich kaum nachvollziehbaren Publikationen und Grabenkämpfen einiger weniger Gruppierungen möglicherweise „wahlmüde“ geworden ist, kann ich nur an Sie alle appellieren, sich Ihr gutes Recht auf Mitbestimmung in freier und geheimer Wahl nicht nehmen zu lassen! Sie alleine bestimmen, wohin die Reise der Zahnärztekammer in Zukunft geht. Nach der enttäuschenden Wahlbeteiligung bei den letzten Wahlen erwarte und erhoffe ich mir deshalb für dieses Mal eine Wahlbeteiligung von wenigstens
50 Prozent! Zeigen Sie mit Ihrer Stimmabgabe, dass Sie nicht gewillt sind, sich das Heft des Handelns aus der Hand nehmen zu lassen. Mit Ihrer Stimmabgabe setzen Sie ein deutliches Signal, dass wir Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte uns unserer berufspolitischen Verantwortung bewusst sind. Dieses Signal ist ein wichtiges Signal, sowohl für den Berufsstand selbst als auch für die nichtzahnärztliche Öffentlichkeit! Nebenbei bekunden Sie mit Ihrer Stimmabgabe Ihre Teilhabe an der demokratisch verfassten Selbstverwaltung unseres Berufsstandes.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in wenigen Tagen erhalten Sie die Wahlbriefe zur Kammerwahl zugeschickt. Das Ankreuzen der von Ihnen gewünschten Liste sowie die Rücksendung an die Zahnärztekammer Berlin dauert keine
5 Minuten!
Diese fünf Minuten sind wichtig, wichtig für Sie und wichtig für uns, Ihre Berliner Zahnärztekammer!
Ich grüße Sie wie immer herzlich,
Ihr
Dr. Wolfgang Schmiedel