Dr. Micheal Dreyer, Vizepräsident der Zahnärztekammer Berlin
28.03.2011Leitartikel MBZ Ausgabe April 2011
Geschlossenheit
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
als frisch gewählter Vizepräsident der Zahnärztekammer möchte ich mich als erstes für Ihr Vertrauen bedanken.
Dass das Stimmergebnis bei meiner Wahl besser war, als es die eigentlichen Mehrheitsverhältnisse in der Delegiertenversammlung vorab vermuten ließen, möchte ich zum Anlass nehmen, dies mit einem persönlichen Wunsch und der Überschrift zu diesem Grußwort in Verbindung bringen.
In dieser politisch und berufspolitisch mehr als turbulenten Zeit ist es wichtiger den je, als Berufsstand geschlossen zusammen zu stehen. Diese Geschlossenheit gegenüber der Politik, den gesetzlichen Krankenkassen und Privatversicherungen sowie unserer Aufsichtsbehörde ist essentielle Voraussetzung für den Fortbestand der Freiberuflichkeit und die Möglichkeit, unsere Praxen auch in Zukunft wirtschaftlich und fortschrittlich für die Patienten führen zu können.
Geschlossenheit für die brisanten Themen GOZ, Öffnungsklausel, E-Card, Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Hygienemanagement aber auch Helferinnenausbildung oder soziales Engagement können wir nur durch sachlich-fachliche Diskussion in unseren eigenen Reihen erreichen.
Verständlicherweise ist eine seit über 23 Jahren nicht angepasste Gebührenordnung (GOZ = Garantiert ohne Zunahme) nicht emotionslos zu diskutieren. Diese Diskussion muss und soll in der Kollegenschaft auch intensiv und teilweise kontrovers geführt werden können.
Geschlossenheit muss spätestens jedoch dann herrschen, wenn die nach langen und schwierigen Diskussionen mehrheitlich beschlossenen Wege gegangen werden.
In unserem Berliner Kammervorstand wurden Themen schon immer sachbezogen und unabhängig von der Verbandszugehörigkeit aufgearbeitet und erfolgreich umgesetzt. Dies sollte auch im größeren Kreis gelingen.
Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die mit diesen Wegen vielleicht nicht immer einverstanden sind, sollen uns bei unserer Arbeit in den zahnärztlichen Gremien gerne kritisch begleiten, dies gehört zum Wesen einer Demokratie.
Die Hoffnungen, die anfänglich in die schwarz-gelbe Koalition gesetzt wurden, sind bisher nicht im Geringsten von der Politik erfüllt worden - Gehör fanden bisher überwiegend andere. Deshalb werden wir nur geschlossen politische Veränderungen erreichen, sei es mit der Politik oder gegen sie.
Helfen Sie mit, meinen eingangs geäußerten Wunsch mit Leben zu erfüllen!
Ihr
Michael Dreyer