01.12.2003
10,00 €, Zwangsfortbildung, etc. 2004 werden uns richtig verändern. Wir leben in einer Zeit, in der die Politik dem Mittelstand großzügig Steuererleichterungen verspricht, um ihn hinter dem Rücken so stark mit neuen Auflagen und Abgaben zu drangsalieren, dass unter dem Strich ein deutliches Minus übrig bleibt. Als Beispiel sei hier die neue Eintrittsgebühr von 10,00 € genannt, die wir im Auftrag der Kassen eintreiben müssen. Das wird uns je nach Größe der Praxis mindestens eine Verwaltungsgebühr von 1,00 € kosten, die nicht erstattet werden.
Berlin liegt auch in unserem Berufsstand am Ende der Fahnenstange, danach kräht kein Hahn, wenn es darum geht, Politikziele durchzusetzen. Dieser Berufstand ist in Berlin so abgespeckt, dass von ihm keine wesentlichen Steuereinnahmen zu erwarten sind, das war mal ganz anders. In dieser Stadt macht es keinen Spaß mehr zu arbeiten, wenn Arbeit sich nicht mehr lohnt und man noch als Großverdiener verleumdet wird und als solcher zusätzlich zur Kasse gebeten wird.
Wehklagen hilft solange nicht, wie die Politik vor lauter Populismus ihre Fehler nicht erkennt. Die Kühe müssen erst geschlachtet sein, ehe man merkt, dass sie nicht mehr zu melken sind.
Was bleibt uns? Wir sollten endlich erkennen, dass die Politik uns in eine Situation treibt, in der viele glauben, die Rettung liege im Wettbewerb. Dabei kommt es zu mehr und mehr unkollegialem Verhalten. Damit muss Schluss sein, rücken wir wieder mehr aneinander und hören wir auf, den Nachbarkollegen übertrumpfen zu wollen. Die ersten Praxen werben schon mit einem Verzicht auf die 10,00 € Eintrittsgebühr, eine Maßnahme, die übrigens gegen die Berufsordnung verstößt. Dieser Wettbewerb ruiniert uns und die Politik reibt sich die Hände, wir geben unnütz Geld aus, erreichen tun wir nichts. Wir sollten wieder fairen Umgang miteinander üben, Kollegialität sollte wieder Vorrang erhalten. Besinnen wir uns auf Werte, die nicht unmodern werden können, der Jahreswechsel ist auch eine Chance; alles Gute zum Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2004 wünschen die Geschäftsführungen und Vorstände von KZV Berlin und Zahnärztekammer Berlin.
Christian Bolstorff
Leitartikel MBZ: Fröhliche Weihnachten? von Dr. Christian Bolstorff
MBZ-Heft 12/2003
In der Tat, wir können die Feiertage noch genießen, ehe die Veränderungen uns beschäftigen. BEMA neu, Eintrittsgebühr10,00 €, Zwangsfortbildung, etc. 2004 werden uns richtig verändern. Wir leben in einer Zeit, in der die Politik dem Mittelstand großzügig Steuererleichterungen verspricht, um ihn hinter dem Rücken so stark mit neuen Auflagen und Abgaben zu drangsalieren, dass unter dem Strich ein deutliches Minus übrig bleibt. Als Beispiel sei hier die neue Eintrittsgebühr von 10,00 € genannt, die wir im Auftrag der Kassen eintreiben müssen. Das wird uns je nach Größe der Praxis mindestens eine Verwaltungsgebühr von 1,00 € kosten, die nicht erstattet werden.
Berlin liegt auch in unserem Berufsstand am Ende der Fahnenstange, danach kräht kein Hahn, wenn es darum geht, Politikziele durchzusetzen. Dieser Berufstand ist in Berlin so abgespeckt, dass von ihm keine wesentlichen Steuereinnahmen zu erwarten sind, das war mal ganz anders. In dieser Stadt macht es keinen Spaß mehr zu arbeiten, wenn Arbeit sich nicht mehr lohnt und man noch als Großverdiener verleumdet wird und als solcher zusätzlich zur Kasse gebeten wird.
Wehklagen hilft solange nicht, wie die Politik vor lauter Populismus ihre Fehler nicht erkennt. Die Kühe müssen erst geschlachtet sein, ehe man merkt, dass sie nicht mehr zu melken sind.
Was bleibt uns? Wir sollten endlich erkennen, dass die Politik uns in eine Situation treibt, in der viele glauben, die Rettung liege im Wettbewerb. Dabei kommt es zu mehr und mehr unkollegialem Verhalten. Damit muss Schluss sein, rücken wir wieder mehr aneinander und hören wir auf, den Nachbarkollegen übertrumpfen zu wollen. Die ersten Praxen werben schon mit einem Verzicht auf die 10,00 € Eintrittsgebühr, eine Maßnahme, die übrigens gegen die Berufsordnung verstößt. Dieser Wettbewerb ruiniert uns und die Politik reibt sich die Hände, wir geben unnütz Geld aus, erreichen tun wir nichts. Wir sollten wieder fairen Umgang miteinander üben, Kollegialität sollte wieder Vorrang erhalten. Besinnen wir uns auf Werte, die nicht unmodern werden können, der Jahreswechsel ist auch eine Chance; alles Gute zum Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2004 wünschen die Geschäftsführungen und Vorstände von KZV Berlin und Zahnärztekammer Berlin.
Christian Bolstorff