01.12.2004

Leitartikel MBZ von Dr. Wolfgang Schmiedel

MBZ-Heft 12/2004

Entschlossenheit, Mut und Selbstvertrauen...
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wieder einmal neigt sich ein Jahr seinem Ende entgegen. Die Uhren scheinen um diese Zeit etwas langsamer zu gehen, man beginnt, es sich „gemütlich“ zu machen, man lehnt sich zurück, und viele von uns ziehen Bilanz: Was hatte man sich vorgenommen, was hat man erreicht, und wo sind selbst gesteckte Ziele noch in weiter Ferne? Es ist dies die Zeit der Be“Sinn“lichkeit, die uns Gelegenheit bietet, über die Sinnhaltigkeit und Sinnlosigkeit unseres Denkens und Tuns nachzudenken. Stürmische Monate und Tage liegen hinter uns, verursacht durch teilweise nicht mehr nachvollziehbare Vorgaben seitens der Gesetzgebung, geprägt von bisweilen unerträglichen Grabenkämpfen und Wahlkämpfen innerhalb der Zahnärzteschaft. Doch es gibt hoffnungsvolle Signale. Die Mitte November zu Ende gegangene Delegiertenversammlung der Bundeszahnärztekammer, der Vertretung aller deutschen Zahnärzte, hat in beeindruckender Weise nach innen und außen demonstriert, dass die Zeiten gegenseitigen Misstrauens innerhalb unseres Berufsstandes der Vergangenheit anzugehören scheinen. Diese Versammlung war geprägt von dem Bemühen aller zahnärztlichen Gruppierungen, aufeinander zuzugehen und in Geschlossenheit die vor uns liegenden Aufgaben anzugehen.

Auch in Berlin ist nach unruhigen Monaten, verursacht zum einen durch die notwendig gewordene Neuwahl für die Leitung der Zahnärztekammer, zum anderen durch die Neuwahlen für den hauptamtlichen Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, wieder Ruhe eingekehrt. Beide Körperschaften sind nunmehr gemeinsam gewappnet, die Herausforderungen der vor uns liegenden Jahre mit großem Engagement anzunehmen und zum Wohle aller Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte umzusetzen. In diesem Zusammenhang gilt mein Dank allen Kolleginnen und Kollegen in Berlin, die sich täglich, ob ehren- oder hauptamtlich, für die Belange und Ziele unseres Berufsstandes einsetzen.

Vieles ist im zurückliegenden Jahr erreicht worden. Unser gemeinsames Fortbildungsinstitut, unser „Pfaff“, ist unter kompetenter Leitung auf dem Wege, sich in die vorderste Reihe der zahnärztlichen Fortbildungsinstitute in Deutschland zu positionieren. Es ist vermehrt gelungen, hochkarätige Referenten zu gewinnen, und die erfreuliche Entwicklung nicht nur der Zahl der angebotenen Kurse, sondern auch deren Auslastung, gibt Anlass zur Hoffnung, dass dieses von allen Zahnärzten aus Berlin und Brandenburg getragene Institut sich in den kommenden Jahren behaupten wird.

Auch unser gemeinsames Versorgungswerk ist nach teilweise mühevoller Aufarbeitung zweifellos vorhandener Fehlentwicklungen der Vergangenheit und nach innerer Umstrukturierung auf einem sehr guten Wege, der berechtigten Anlass zu der Hoffnung gibt, dass nach den dramatischen Absenkungen der zu erwartenden Rentenbezüge nunmehr nach Jahren der Stagnation eine Dynamisierung unserer Renten wieder im Bereich des Möglichen liegt.

Doch schauen wir nicht nur zurück, richten wir den Blick auch nach vorn. Für die Zahnärztekammer Berlin gilt es aktuell, die Aktualisierung im Strahlenschutz umzusetzen. Die Umsetzung der Vorgaben des SGB V im Bereich der Qualitätssicherung, die auf uns zukommende neue GOZ, aber auch die geplanten neuen Aufstiegsfortbildungsordnungen sowie eine neue im Entwurf bereits fertiggestellte Approbationsordnung werfen bereits ihre Schatten voraus. Für die Kassenzahnärztliche Vereinigung wird im Jahresverlauf die Umsetzung der neuen Regularien im Bereich der Prothetik im Vordergrund stehen.

Viel Zeit zur Besinnung bleibt also nicht. Sie dürfen versichert sein, dass die mir zur Seite gestellten Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit mir alles in ihrer Kraft stehende tun werden, um auch in Zukunft sicher zu stellen, dass unser freier Beruf auch in den kommenden Jahren in guter Qualität, mit Freude an der Arbeit und zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten ausgeübt werden kann!

Lassen Sie mich schließen mit einem Wort des von mir außerordentlich verehrten Dalai Lama:

„Entschlossenheit, Mut und Selbstvertrauen sind die Schlüsselfaktoren für Erfolg. So viele Hindernisse und Schwierigkeiten es geben mag: Mit der entsprechenden Beharrlichkeit können wir sie überwinden. Welche Umstände
auch gegeben sein mögen: Immer sollten wir demütig,
bescheiden und nicht eingebildet sein.“

Ich wünsche Ihnen allen von Herzen eine gesegnete Weihnachtszeit, ich wünsche Ihnen Zeit, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken, ich wünsche Ihnen Entschlossenheit, Mut und Selbstvertrauen, um dem vor uns liegenden Jahr gelassen und mit Freude ins Auge blicken zu können. Sie wissen mich dabei an Ihrer Seite.

Seien Sie herzlichst gegrüßt

Ihr

Dr. Wolfgang Schmiedel
Präsident der Zahnärztekammer Berlin
Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de