Jürgen Gromball

Jürgen Gromball

01.10.2006

Planwirtschaft

Leitartikel MBZ 10/06

Mehr als 4,2 Mio. Menschen arbeiten im Gesundheitssystem. Etwa jeder zehnte Beschäftigte - als Arzt, Zahnarzt, Apotheker, Krankenschwester, Pfleger, Heilpraktiker, Optiker oder pharmazeutisch-technischer Assistent...
Ein Großteil dieser Tätigkeiten sind typische Frauenberufe. 240 Mrd. € werden jährlich für Gesundheit ausgegeben, rund 11% des Inlandsproduktes. 140 Mrd. € entfallen auf die gesetzliche Krankenversicherung. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegt Deutschland nach den USA und der Schweiz auf Platz 3. Die Ausgaben im Gesundheitswesen werden nach Ansicht der Experten weiter steigen. "Gesundheit wird teurer" (Wasem), "der Wachstumsmarkt schlechthin in Deutschland" (Oberender).

Das Streben nach Gesundheit ist ein individuelles Bedürfnis jedes einzelnen Menschen. Jeder auf seine Art. Jeder Patient erwartet, individuell mit allen technischen Möglichkeiten behandelt zu werden. Jeder Mensch erwartet ungehinderten Zugang zum "Gesundheitsmarkt".

Planwirtschaft steht diesem Wunsch entgegen. Planwirtschaft im Gesundheitswesen ist im höchsten Maße inhuman und kann dem Streben nach individueller Behandlung nicht gerecht werden. Planwirtschaft verursacht unkalkulierbare Kosten, die dem kranken Menschen verloren gehen. Alle staatlich reglementierten Gesundheitssysteme der Vergangenheit sind gescheitert und die noch bestehenden erfüllen in keiner Weise die Wünsche der Menschen.

Schon heute gehen 30% der Gesamtkosten unseres Gesundheitssystems in der Verwaltung verloren.

Die Ärzte haben die moralische Verpflichtung, alles zu tun, um eine Staatsmedizin in unserem Land zu verhindern. Wir müssen gemeinsam alles unternehmen, damit medizinischer Sachverstand vor staatlicher Verwaltung unser Gesundheitssystem bestimmt.

Nur ein von Bevormundung freier Zahnarzt ist in der Lage, seine Patienten nach allen Regeln zahnärztlicher Kunst zu behandeln. Nur gemeinsam sind wir stark.

Jürgen Gromball
Stallstraße 1, 10585 Berlin, Deutschland
Tel: (030) 34 808 0 | Fax: (030) 34 808 200 | E-Mail: info@zaek-berlin.de