01.09.2002
im Vorfeld der Bundestags-Neuwahlen hat sich die Bundeszahnärztekammer eindeutig positioniert und einen von den Landeszahnärztekammern gemeinsam beschlossenen gesundheitspolitischen Forderungskatalog des zahnärztlichen Berufsstandes verabschiedet. In der Präambel dieses Positionspapiers heißt es:
„Zur Förderung der Wissenschaft, zur Sicherung der präventiven Erfolge und zur Weiterentwicklung des zahnärztlichen Fachgebietes zum Wohle der Patienten fordert die Bundeszahnärztekammer entsprechende gesundheitspolitische und strukturelle Rahmenbedingungen. Es handelt sich dabei um Forderungen und Grundsätze, an denen wir die Politik der Parteien messen und auf deren Grundlage wir die gesundheitspolitische Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland weiterführen wollen.“
Was sind nun die wichtigsten Kernpunkte und Inhalte dieser Forderungen?
Stärkung der zahnärztlichen Freiberuflichkeit und der freiberuflichen Selbstverwaltung
Es sollte und dürfte quer durch alle zahnärztlichen Verbände Einigkeit darüber bestehen, dass Voraussetzung innerhalb eines freiheitlichen Gesundheitswesens die zahnärztliche Freiberuflichkeit ist, welche sich auf professionelle Eigenverantwortung und Kompetenz, Therapiefreiheit in fachlich-medizinischer und ethisch-sozialer Bindung sowie auf das besondere Vertrauensverhältnis zum Patienten gründet.
Förderung der Qualität als zahnärztliche Aufgabe
Die Bundeszahnärztekammer sieht die Qualitätsförderung als ureigenste Aufgabe des zahnärztlichen Berufsstandes an und tritt allen politischen Bestrebungen entgegen, welche Kostendämpfungspolitik und Rationalisierung von Leistungen unter dem Deckmantel der Qualitätssicherung betreiben.
Einführung befundorientierter Festzuschüsse und Kostenerstattung für den gesamten Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Allen Patienten soll künftig der Zugang zu einer über eine funktional notwendige zahnmedizinische Versorgung hinausgehenden, wissenschaftlich aktuellen Zahnmedizin ermöglicht werden, ohne dass sie dabei ihren Anspruch auf eine solidarische Grundabsicherung verlieren. Das Gesundheitssystem muss durch die Umstellung auf das Kostenerstattungsprinzip transparenter, effizienter und europatauglich gemacht werden.
Erhalt der freien Arztwahl und der Patientenautonomie
Die Freiheit der Arztwahl ist durch die aktuelle Diskussion um Einkaufsmodelle der Krankenkassen akut gefährdet. Sie ist jedoch unerlässliche Voraussetzung für die persönliche Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patient, welche zu den Grundbedingungen eines freiheitlichen Gesundheitswesens gehört.
Abbau überflüssiger staatlicher Kontrollen der Berufsausübung
Die Überbürokratisierung berührt alle Bereiche der zahnärztlichen Tätigkeit und behindert diese in hohem Maße. Die freiberufliche Tätigkeit beinhaltet eine Verantwortung, die es ermöglicht, dass Vorgaben von der Selbstverwaltung und den Praxen eigenverantwortlich übernommen werden können.
Leistungsgerechte Honorierung und eine zukunftsorientierte Leistungsbeschreibung
Gefordert: Eine ständige Aktualisierung des zahnärztlichen Leistungskataloges auf der Grundlage der Neubeschreibung der präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen Fortschritts. Überfällig: Die Anpassung der Honorare in den neuen Bundesländern an die der alten Bundesländer unter Berücksichtigung der Kostensituation.
Weitere gesundheitspolitische Forderungen unseres zahnärztlichen Berufsstandes sind unter anderem eine Stärkung der zahnmedizinischen Wissenschaft und Forschung, die Aufhebung der Budgetierung im Gesundheitssystem, die Befürwortung eines patientenorientierten freiberuflichen Wettbewerbs von Zahnärzten und Krankenkassen untereinander, sowie die Abschaffung der Altersbegrenzung für Vertragszahnärzte, die eine erhebliche Beschränkung der freien Berufsausübung darstellt und gegen den Schutz des privaten Eigentums verstößt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich hege die große Hoffnung, dass die oben genannten Forderungen Ihnen aus dem Herzen sprechen und in der Öffentlichkeit Ihre nachhaltige und nachdrückliche Unterstützung erfahren. Natürlich verbietet es sich an dieser Stelle von selbst, Empfehlungen für die Wahl bestimmter Parteien auszusprechen. Eines jedoch ist wichtig: Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen beharrlich immer aufs Neue, mit Entschlossenheit und Selbstbewusstein, unsere Anliegen den politisch Verantwortlichen aller Parteien vermitteln, um damit zur Sicherung und zum Ausbau unseres freien Berufes beizutragen.
Übrigens: Wer nicht wählen geht, legt seine berufliche Zukunft in die Hände anderer! Deshalb:
Gehen SIE wählen – SIE haben die Wahl!
Herzlichst,
Ihr
Wolfgang Schmiedel
Stell Dir vor, es sind Wahlen...
... und alle Zahnärztinnen und Zahnärzte gehen hin! Leitartikel MBZ 09/05
Liebe Kolleginnen und Kollegen,im Vorfeld der Bundestags-Neuwahlen hat sich die Bundeszahnärztekammer eindeutig positioniert und einen von den Landeszahnärztekammern gemeinsam beschlossenen gesundheitspolitischen Forderungskatalog des zahnärztlichen Berufsstandes verabschiedet. In der Präambel dieses Positionspapiers heißt es:
„Zur Förderung der Wissenschaft, zur Sicherung der präventiven Erfolge und zur Weiterentwicklung des zahnärztlichen Fachgebietes zum Wohle der Patienten fordert die Bundeszahnärztekammer entsprechende gesundheitspolitische und strukturelle Rahmenbedingungen. Es handelt sich dabei um Forderungen und Grundsätze, an denen wir die Politik der Parteien messen und auf deren Grundlage wir die gesundheitspolitische Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland weiterführen wollen.“
Was sind nun die wichtigsten Kernpunkte und Inhalte dieser Forderungen?
Stärkung der zahnärztlichen Freiberuflichkeit und der freiberuflichen Selbstverwaltung
Es sollte und dürfte quer durch alle zahnärztlichen Verbände Einigkeit darüber bestehen, dass Voraussetzung innerhalb eines freiheitlichen Gesundheitswesens die zahnärztliche Freiberuflichkeit ist, welche sich auf professionelle Eigenverantwortung und Kompetenz, Therapiefreiheit in fachlich-medizinischer und ethisch-sozialer Bindung sowie auf das besondere Vertrauensverhältnis zum Patienten gründet.
Förderung der Qualität als zahnärztliche Aufgabe
Die Bundeszahnärztekammer sieht die Qualitätsförderung als ureigenste Aufgabe des zahnärztlichen Berufsstandes an und tritt allen politischen Bestrebungen entgegen, welche Kostendämpfungspolitik und Rationalisierung von Leistungen unter dem Deckmantel der Qualitätssicherung betreiben.
Einführung befundorientierter Festzuschüsse und Kostenerstattung für den gesamten Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Allen Patienten soll künftig der Zugang zu einer über eine funktional notwendige zahnmedizinische Versorgung hinausgehenden, wissenschaftlich aktuellen Zahnmedizin ermöglicht werden, ohne dass sie dabei ihren Anspruch auf eine solidarische Grundabsicherung verlieren. Das Gesundheitssystem muss durch die Umstellung auf das Kostenerstattungsprinzip transparenter, effizienter und europatauglich gemacht werden.
Erhalt der freien Arztwahl und der Patientenautonomie
Die Freiheit der Arztwahl ist durch die aktuelle Diskussion um Einkaufsmodelle der Krankenkassen akut gefährdet. Sie ist jedoch unerlässliche Voraussetzung für die persönliche Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patient, welche zu den Grundbedingungen eines freiheitlichen Gesundheitswesens gehört.
Abbau überflüssiger staatlicher Kontrollen der Berufsausübung
Die Überbürokratisierung berührt alle Bereiche der zahnärztlichen Tätigkeit und behindert diese in hohem Maße. Die freiberufliche Tätigkeit beinhaltet eine Verantwortung, die es ermöglicht, dass Vorgaben von der Selbstverwaltung und den Praxen eigenverantwortlich übernommen werden können.
Leistungsgerechte Honorierung und eine zukunftsorientierte Leistungsbeschreibung
Gefordert: Eine ständige Aktualisierung des zahnärztlichen Leistungskataloges auf der Grundlage der Neubeschreibung der präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen Fortschritts. Überfällig: Die Anpassung der Honorare in den neuen Bundesländern an die der alten Bundesländer unter Berücksichtigung der Kostensituation.
Weitere gesundheitspolitische Forderungen unseres zahnärztlichen Berufsstandes sind unter anderem eine Stärkung der zahnmedizinischen Wissenschaft und Forschung, die Aufhebung der Budgetierung im Gesundheitssystem, die Befürwortung eines patientenorientierten freiberuflichen Wettbewerbs von Zahnärzten und Krankenkassen untereinander, sowie die Abschaffung der Altersbegrenzung für Vertragszahnärzte, die eine erhebliche Beschränkung der freien Berufsausübung darstellt und gegen den Schutz des privaten Eigentums verstößt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich hege die große Hoffnung, dass die oben genannten Forderungen Ihnen aus dem Herzen sprechen und in der Öffentlichkeit Ihre nachhaltige und nachdrückliche Unterstützung erfahren. Natürlich verbietet es sich an dieser Stelle von selbst, Empfehlungen für die Wahl bestimmter Parteien auszusprechen. Eines jedoch ist wichtig: Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen beharrlich immer aufs Neue, mit Entschlossenheit und Selbstbewusstein, unsere Anliegen den politisch Verantwortlichen aller Parteien vermitteln, um damit zur Sicherung und zum Ausbau unseres freien Berufes beizutragen.
Übrigens: Wer nicht wählen geht, legt seine berufliche Zukunft in die Hände anderer! Deshalb:
Gehen SIE wählen – SIE haben die Wahl!
Herzlichst,
Ihr
Wolfgang Schmiedel